Um weiterhin als fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet zu werden, gilt es unter anderem ein nahmobilitätsfreundliches Gesamtkonzept vorzulegen, innovative, effektive und unkonventionelle Wege zur Lösung von Verkehrsproblemen zu bevorzugen. Zudem muss eine Mindestausstattung mit guter Infrastruktur für Nahmobilität vorhanden sein und es gilt, kommunalpolitisch deutliche Prioritäten für Nahmobilität zu setzen.
Die Stadt Rhede konnte im Rahmen ihres Antrages auf Verlängerung der AGFS-Mitgliedschaft mit zahlreichen Maßnahmen punkten: Insbesondere im Bereich der nahmobilitätsfreundlichen Infrastruktur konnten bereits einige Vorhaben umgesetzt werden und weitere sind in Planung. Hierzu zählen unter anderem
- der Ausbau eines eigenständigen Radweges entlang der Gronauer Straße sowie
- der Neubau eines Kreisverkehrs einschließlich eines Park-and-Ride-Parkplatzes sowie die Neuerrichtung einer Bushaltestelle an der Kreuzung Dännendiek/Klüünkamp/Otto-Hahn-Straße,
- der Ausbau von (überdachten) Radabstellanlagen,
- die Umwandlung von vier Pkw-Stellplätzen zu acht Lastenrad-Stellplätzen auf zentralen Parkplätzen in der Innenstadt (Gildekamp und Molkereihof),
- Gehwegverbreiterungen/-optimierungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen,
- Umstellung des Bürgerbusfahrsystems von einem Liniensystem auf ein bedarfsorientiertes Fahrsystem
- Durchführung von Verkehrssicherheitsaktionen: „Mit Graffiti gegen Geisterradler“, Pedelec-Schulungen in Zusammenarbeit mit der Polizei, Fahrradübungen an Schulen, Aufführung des Kindertheaterstücks „Abgeschnallt“,
- Errichtung von drei öffentlichen Fahrradluftpumpen im Stadtgebiet,
- Errichtung von Ladestationen und abschließbaren Ladefächern für E-Bikes im Stadtgebiet
- Informationen, Routen, Download und digitale Wegführungen unter www.rhede.de und auf dem Portal www.komoot.de,
- zahlreiche Fahrradrouten auf dem Knotenpunktsystem des Kreises Borken sowie zu lokalen Themen (Sagen-Safari, Villen und Herrenhäuser, …) in gedruckter und digitaler Form.
Die Klammer für all diese und zukünftige Maßnahmen bildet das derzeit in der Abstimmung befindliche Mobilitätskonzept, welches nahtlos an den Verkehrsentwicklungsplan von 2003 anschließt und die Entwicklung der Mobilität in Rhede – insbesondere der Nahmobilität – für die kommenden Jahre festschreibt.
Die AGFS steht für einen multimodalen Ansatz – gesund, effizient und städtebaulich verträglich –, der alle Verkehrsmittel integriert, aber der Nahmobilität besonderen Raum gibt. Das Anliegen, für die Idee der Nahmobilität vorbildliche Verkehrsanlagen, Service-Komponenten und Kommunikationsformate zu entwickeln, zu planen und zu realisieren steht dabei im Vordergrund. In der AGFS fließen fundiertes Planungswissen und modernes Kommunikations-Knowhow zusammen – vom ländlichen Raum bis zur urbanen Metropole.