In der Nacht von Sonntag, 17. März, auf Montag, 18. März, haben Unbekannte Schweröl in das Rheder Abwasserkanalsystem eingeleitet. „Die Kosten für die Reinigung der Pumpstation am Butenpaß und des Klärwerks sowie für die Entsorgung des Schweröls liegen bei rund 10.000 Euro“, berichtet Laura Tüsfeld, bei der Stadt Rhede zuständig für die Abwasserbeseitigung. Ralf Dückerhoff, Leiter des Rheder Klärwerks ergänzt, dass die ökologischen Folgen derzeit noch nicht absehbar sind. „Zwar sind nur Teile des Schweröls bis in die Kläranlage gelangt, ein Großteil konnte an der Pumpstation abgenommen werden. Dennoch hat das Schweröl einen Teil der Bakterien zerstört, die im Klärwerk bei der Wasseraufbereitung eingesetzt werden.“
Dies ist bereits das dritte Mal, dass Unbekannte Schweröl in das Rheder Abwasserkanalsystem einleiten. Der erste Vorfall ereignete sich im August 2018 und der zweite vor einem Monat. Dabei belief sich die Menge jedes Mal auf ungefähr zehn Kubikmeter. Eine Menge, die nicht einfach so in den Kanal geschüttet worden sein kann. Eine Möglichkeit wäre, dass das Schweröl direkt aus einem entsprechenden LKW-Auflieger in den Kanal geleitet worden ist. Die Stadtverwaltung Rhede bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, die in der Nacht vom 17. auf den 18. März im Gewerbegebiet am Butenpaß etwas Ungewöhnliches gemerkt haben, sich zu melden. Hinweise nimmt die örtliche Polizeidienststelle entgegen. Da es sich hierbei um eine Straftat handelt, wurden die Vergehen seitens der Verwaltung zur Anzeige gebracht.
Georg Lökes vom Klärwerk der Stadt Rhede erläutert, dass aktuell nicht genau eingegrenzt werden kann, wo das Schweröl in das Kanalsystem geleitet worden ist. Zwar ist bekannt, welche Straßenzüge das Schmutzwasser zu diesem Pumpwerk leiten, doch gibt es entlang dieser zahlreiche Schächte und somit ebenso viele Möglichkeiten, wie das Schweröl schließlich in das Kanalsystem geleitet worden ist. „Das Öl vermischt sich in dem Kanal nicht mit dem Schmutzwasser. Im Gegenteil, es gleitet hierauf rückstandlos durch die Kanalrohre. Dies macht es auch so schwierig zu rekonstruieren, welchen Weg das Öl genommen hat.“
Foto: Stadt Rhede
BU: Georg Lökes, Laura Tüsfeld und Hans-Jörg Kamps von der Stadt Rhede bei der Inspektion des Pumpwerk-Schachtes am Butenpaß