Stadt Rhede

Die Kanalisationen und Kläranlagen können durch Stoffe beschädigt werden, die zu Verstopfungen und Ablagerungen in der Kanalisation führen, giftige oder explosionsfähige Dämpfe oder Gase bilden, Rohrleitungen und Dichtungen angreifen, den Abwasserreinigungsprozess behindern und das in den Abwasseranlagen tätige Personal gefährden.
Durch den erhöhten Aufwand entstehen Kosten:

• Werden feste Stoffe über die Kanalisation entsorgt, entstehen durch den erhöhten Aufwand für die Reinigung und die Beseitigung von Störungen Kosten. Kosten, die alle Verbraucher zahlen müssen - über die Abwassergebühr. Katzenstreu, das über die Toilette entsorgt wird, saugt Flüssigkeit auf. Das Gewicht des Katzenstreus erhöht sich, es verklebt und lagert sich schnell im Kanal ab. Nur ein erhöhter Reinigungsaufwand kann verhindern, dass es zu massiven Verstopfungen kommt. Katzenstreu sollte daher ausschließlich über die Restmüllbehälter entsorgt werden.

• Werden Essensreste über die Kanalisation entsorgt, lagern sich Fette an den Kanalwandungen ab. Dies führt dazu, dass sich weitere Ablagerungen bilden, sich die Fließgeschwindigkeit verlangsamt und ggf. unangenehme Gerüche entstehen. Darüber hinaus sind die Essensreste ein Paradies für Nagetiere, insbesondere Ratten. Durch den erhöhten Reinigungsaufwand steigen die Unterhaltungskosten. Daher dürfen Essensreste nur über den Restmüllbehälter oder den Biomüllbehälter entsorgt werden.

• Eine Entsorgung von Arzneimitteln über die Toilette führt zu einer Anreicherung des Abwassers mit sogenannten anthropogenen Spurenstoffen. Diese können im normalen Abwasserreinigungsprozess auf der Kläranlage nicht aus dem Abwasser entfernt werden. Folglich verbleiben sie im gereinigten Abwasser, werden in die Flüsse und Seen abgeleitet und reichern sich dort an. Die Tier- und Pflanzenwelt wird sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind, beispielsweise beim Verspeisen von belastetem Fleisch, nicht auszuschließen. Arzneimittel, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, können gesammelt und in der Apotheke oder den Abfallannahmestellen abgegeben werden. Dort werden sie ordnungsgemäß entsorgt.

• Feuchttücher, die über die Toilette entsorgt werden, lagern sich in den Kanälen ab und führen zu Verstopfungen. Nur mit sehr viel Aufwand und damit auch Kosten können solche Verstopfungen beseitigt werden. Zudem werden Feuchttücher bewusst reißfest hergestellt, was dazu führt, dass sie im Abwasser lange verfilzte Faserstränge bilden. Diese sogenannten Verzopfungen bringen den Betrieb der Pumpen in den Pumpwerken zum Stillstand. Feuchttücher sind Abfall und müssen daher über den Restmüllbehälter entsorgt werden.

Durch eine Rückstausicherung bzw. Rückstausperre werden Gebäude gegen den Rückfluss von Abwasser aus dem Kanalsystem geschützt, an das sie angeschlossen sind. Staut sich das Abwasser im Kanal z. B. durch starke Regenfälle oder Kanalverstopfungen auf, drängt es in die angeschlossenen Hausabflussleitungen zurück. Dort steigt es in der Regel höchstens bis auf das Niveau der Rückstauebene an und kann alle tieferliegenden Bereiche des Hauses wie den Keller überfluten.

Ein Revisionsschacht ist ein Kontrollschacht auf privaten Grundstücken. Gemäß Entwässerungssatzung der Stadt Rhede ist jeder Grundstückseigentümer, der über eine Hausanschlussleitung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist, dazu verpflichtet, sowohl für Regen- als auch für Schmutzwasser je einen Revisionsschacht zu betreiben und zu unterhalten. Ein Revisionsschacht darf nicht überbaut werden. Er dient der Kontrolle und Beseitigung von möglichen Störfällen der privaten Entwässerungsleitung.

Grundlage für die Verpflichtung aller Grundstückseigentümer für die Zustands- und Funktionsprüfungen privater Abwasserleitungen ist das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes (WHG). Danach müssen alle Abwasseranlagen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, betrieben und unterhalten werden. Erfüllen sie diese Anforderungen nicht, so sind die dafür erforderlichen Maßnahmen (Sanierungen) innerhalb angemessener Fristen durchzuführen (§ 60 WHG).

Die Stadt erhebt getrennte Abwassergebühren für die Beseitigung von Schmutz- und Niederschlagswasser.

Die Schmutzwassergebühr bemisst sich nach der Menge der Abwässer, die der öffentlichen Abwasseranlage von den angeschlossenen Grundstücken zugeführt wird. Berechnungseinheit ist der cbm Abwasser.

Die Niederschlagswassergebühr bemisst sich auf der Grundlage der Quadratmeter der bebauten und/oder versiegelten sowie abflusswirksamen Fläche auf den angeschlossenen Grundstücken, von denen Niederschlagswasser abflusswirksam in die städtische Abwasseranlage gelangen kann.

Die Gebührensätze werden jährlich mit der Gebührenkalkulation neu ermittelt. Die aktuellen Abwassergebühren können der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der Stadt Rhede entnommen werden.

Zum Ersatz des durchschnittlichen Aufwandes der Herstellung der gemeindlichen Abwasseranlage erhebt die Stadt einen Kanalanschlussbeitrag. Der Kanalanschlussbeitrag ist einmalig und wird für jedes Grundstück erhoben, sobald es an die öffentliche Abwasseranlage angeschlossen wird.

Die Beitragshöhe kann der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der Stadt Rhede entnommen werden.