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Weidentipi im Bürgerpark
Im Frühjahr 2020 hat die Gartengruppe des Bürgerparks ein circa 4 Meter hohes Weidentipi mit unterschiedlichen Zu- beziehungsweise Ausgängen gebaut. Es dient insbesondere den kleineren Bürgern der Stadt Rhede als Spiel- und Abenteueroase.
Auf der nördlichen Seite wurde ein circa 2 Meter hoher Durchgang aus verschiedenen Weidenarten (siehe weiter unten) gebaut. Die Weiden kamen aus städtischen Wallhecken- und Kopfbaumpflegemaßnahmen. Sie wurden als sogenannte Steckhölzer gesetzt, das heißt, die Hölzer wurden für diesen Gang auf einer Länge von zwei bis vier Metern abgesägt und in einen 40 Zentimeter tiefen Graben gesteckt.
Die Gräben für die Steckhölzer hatte der städtische Bauhof zuvor mit einem Bagger ausgehoben und den Boden seitlich daneben abgelegt. Danach wurde die ausgehobene Erde wieder eingefüllt und mit den Füßen der Erbauer verdichtet. An dieser Stelle des Bürgerparks besteht die Oberbodenschicht aus einer circa 40 Zentimeter starken Mutterbodenschicht. Darunter befindet sich ein lehmiger Boden, durch den das Regenwasser nur langsam einsickert. Wäre der Boden hier durchlässiger gewesen, wäre ein 60 Zentimeter tiefer Graben für die Weidenstecklinge vorteilhafter gewesen, weil die Hölzer dadurch fester stehen und beim Anfassen durch Kinder die entstehenden Wurzeln nicht so schnell abgerissen werden.
Zuerst wurden große Äste mit Astgabeln als Grundgerüst gegeneinander verkeilt und teilweise festgebunden. Danach wurden die kleineren Steckhölzer eingesetzt und, wenn es ging, zum besseren Halt miteinander verflochten. Genauso wurde beim runden Tipi verfahren: In der Mitte des Tipis wurde vorab als zentraler Punkt ein Naturstein platziert. Dieser wird nun intensiver, wie angedacht, als Spiel- und Sitzstein genutzt.
Der Weidengang in Richtung des Alten Friedhofs sollte nur für kleinere Kinder frei zugänglich sein. Der Zugang ist als Rundbogen geflochten und nur etwas mehr als ein Meter hoch. Der dritte Zugang wurde mit zwei Bewährungsmatten aus Eisen gebaut. Die sechs Meter langen Matten wurden rund gebogen und in die Gräben eingelassen. An den Gittermatten wachsen nun verschiedene Kletterpflanzen wie Winterjasmin, Clematis, Jelängerjelieber, Brombeeren und andere.
Der Eingang wird von zwei dickeren Weidensteckhölzern flankiert. Die Zwischenräume wurden mit verschiedenen Weidenarten aufgefüllt. Die Laufwege wurden mit Holzhackschnitzel ausgestreut.
Was uns sehr freut, ist, dass das Tipi mit den drei Tunneln sehr gut angenommen wird - von Mensch und Tier.
Der kleine Tunnel für unsere kleinsten Bürger sowie ein Eingang bestehen aus Korbweide. Das Tipi und ein Tunnel bestehen aus folgenden Weidenarten:
- Korb-Weide (gelbe Rinde) eignet sich gut zum Flechten
- Silber-Weide (gelbe Rinde, Blätterunterseite weiß-silber) eignet sich nur bedingt zum Flechten
- Öhrchen-Weide (Rinde bei jungen Trieben filzig) eignet sich nicht zum Flechten, sondern eher für Wallhecken.
- Asch-Weiden (Rinde grau-grün-filzig) wird ähnlich wie Öhrchenweide verwendet - auch auf Ödland
- Sal-Weide (Rinde grau-grün, große Weidenkätzchen) hat sehr lange Jahrestriebe
- Baum-Weide ist ähnlich wie Salweide nur bedingt zum Flechten geeignet und dient eher zum Schmücken