Inhaltsbereich
„Eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans“
Der Heimatverein Rhede zeigt am Tag, des Novemberpogroms 09.11.24 den Film der jüdischen Familie Gans aus Borken im Rheder Heimathaus.
Titel des Films: „Eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der jüdischen Familie Gans“
Der Heimatverein Rhede, der im Anschluss des Film gemeinsam darüber diskutieren möchte, zeigt Parallelen zu Rhede auf und möchte an die jüdischen Familien aus Rhede gedenken.
Inhalt zum Film: Über viele Jahrhunderte haben in Westfalen Menschen christlichen und jüdischen Glaubens in den Städten und auf dem Land miteinander oder zumindest nebeneinander gelebt. Die NS-Diktatur hat den kulturellen Reichtum jüdisch-westfälischen Lebens in wenigen Jahren brutal zerschlagen.
Der Ausgangspunkt von Daniel Huhns Film über die Borkener Familie Gans klingt wie ein Stoff aus Hollywood: Mai 1945 - Der Krieg ist in den letzten Zügen, Deutschland kurz vor der Kapitulation. Nur mit einem Jeep, einem Fahrer und einer Handfeuerwaffe im Gepäck bricht ein 23-jähriger britischer Offizier von den Niederlanden zu einer abenteuerlichen Reise Richtung Osten auf. Manfred Gans, Sohn einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie, will quer durch das Deutsche Reich, das in diesen Tagen zerstört, chaotisch und unberechenbar ist. Sein Ziel ist das Konzentrationslager Theresienstadt nahe Prag. Er hofft, dort seine Eltern, die seit über einem Jahr im Lager inhaftiert sind, noch lebend aufzufinden. Seine geradezu surrealen Eindrücke einer dramatischen Reise fasst er kurz darauf in einem Reisebericht zusammen.
Theresienstadt erreicht Manfred Gans am 14. Mai 1945. Und das Unglaubliche tritt ein: Seine Eltern leben. Neben Manfred Gans und seinen Eltern haben auch seine beiden Brüder den Holocaust überlebt. Die Familie verteilt sich über den Globus, bleibt jedoch weiterhin eng miteinander verbunden.
Mehr als 70 Jahre später beschließen Manfred Gans‘ Kinder, Enkel, Nichten und Neffen aus den USA und Israel, auf den Spuren der Familiengeschichte abermals von den Niederlanden über Borken in Richtung Theresienstadt zu fahren. Dieser Roadtrip im Jahr 2016 bildet die inhaltliche und dramaturgische Klammer für Daniel Huhns außergewöhnliches Filmporträt über die bewegte Geschichte der Familie Gans.
Nicht zuletzt thematisiert der Film die Wiederannäherung zwischen der Familie Gans und der Stadt Borken, ausgelöst durch eine im Kontext des 50. Jahrestags der Pogromnacht von 1938 entstandene Initiative engagierter Borkener. Diese Form der Rückbesinnung auf die über Jahrzehnte verdrängten jüdischen Anteile der eigenen Stadtgesellschaft setzte am Ausgang der 1980er Jahre nicht nur in Borken, sondern in vielen anderen westfälischen Kommunen ein. Dass der Film dies am Beispiel Borkens in den Blick rückt, macht ihn zusätzlich zu einer Bereicherung in der Reihe vergleichbarer regionalhistorischer Medienproduktionen des LWL-Medienzentrums.
Link zum Film
Infos auf der Rheder Webseite zum Novemberpogrom
Rubrik
Aus den Vereinen und Gruppen
Veranstaltungsinformationen | |
---|---|
Eintritt: | Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. |