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Sonderausstellung im Spielzeugmuseum in Rhede „Das Runde muss ins Eckige“

Di, 15.10.2024, 15:00 - 18:00 Uhr
Jede Woche am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und SonntagiCalendar Standort anzeigen

Rhede. „Das Runde muss ins Eckige“: Mit diesem Motto weiß wohl jeder Sportler etwas anzufangen, erst recht Fußballfans. Den bekannten Spruch hat sich Eva Gutersohn vom Rheder Spielzeugmuseum Max und Moritz auf die Fahnen geschrieben – mit einer Sonderausstellung, in der sich Lieblinge des runden Ballsports anfreunden dürften. 

Anlass dieser Sommerausstellung, die bis Mitte November zu besichtigen ist, sind vor allem die Erfolge deutscher Nationalmannschaften. Eva Gutersohn: „Da gab es ja genug Erfolge, die sich jetzt auch jähren. So der WM-Erfolg von Bern vor 70 Jahren, der Sieg im Endspiel in München gegen die Niederlande vor 50 Jahren oder die Sieger deutscher Mannschaften 1990 in Italien und 2014 in Brasilien.“ Die ehemalige Lehrerin – eigentlich nicht die geborene Fußballexpertin – hat lange und ausgiebig recherchiert, sich zig Fachbücher zugelegt und auf Flohmärkten zugeschlagen, um fußballerische Requisiten zu erstehen – und in ihrem Museum in Rhede zu präsentieren. Herausgekommen ist ein runder Mix mit vielen Fotos, erklärenden Texten, ausgedienten (und ungeputzten) „Schlappen“ sowie altem Tischkickerspiel. 

„Der Ursprung des Fußballspiels liegt in China“

Auch die „Geschichte des Fußballspiels“ wird dokumentiert. Von wegen, in England hätte die Wiege des Ballspiels gestanden; immerhin haben die Briten an ihrer Elite-Uni in Cambridge 1848 das Regelwerk in Buchstaben gegossen. „Der Ursprung des Fußballspiels liegt in China“, hat Eva Gutersohn herausgefunden. Und dies weit vor den Engländern. Etwa 2700 vor Christi soll ein Kaiser das „Ts’uh-küh“ erfunden haben, das soviel bedeuten soll wie: einen Ball mit dem Fuß stoßen. In Japan soll schon im sechsten Jahrhundert eine Art Kreisfußball gespielt worden sein – vielleicht gab es von daher späte Inspirationen in Schalke für deren berühmten Kreisel mit Ernst Kuzorra und Co.?

Die Gründung des Deutschen Fußballbundes (DFB) als Begründer späterer Erfolge am 28. Januar 1900 in Leipzig mit anfangs 86 Vereinen ist dokumentiert. Heute sind es mehr als 24.000 Klubs laut DFB. Zudem ist der Verband mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern und rund 138.000 Mannschaften der größte weltweit.

Trainer-Ikonen

Die WM-Erfolge sind reich bebildert: mit den Trainer-Ikonen Sepp Herberger, Helmut Schön, „Kaiser“ Franz Beckenbauer als WM-Kapitän 1974 und siegreicher Trainer 1990 in Rom, als er nach dem Triumph seelenruhig und mit kaiserlicher Gelassenheit über den Rasen des Olympia-Stadions stolzierte. Mit dem 1:0-Siegtor von Mario Götze 2014 in Rio de Janeiro in der Verlängerung gegen Argentinien nach vorherigem, grandiosem 7:1 gegen Gastgeber Brasilien m Halbfinale. Und mit EM-Titeln und Horst Hrubeschs Kopfballtoren. Eine Sitzecke mit alten Sesseln aus den Fünfzigern, einem alten Grundig-Radio und einem Fernsehgerät von damals ist sehenswerter Bestandteil der WM-Ecke von 1954 mit Helmut Rahns legendärem 3:2-Tor gegen Ungarn – und damals entfachtem, neuem Selbstbewusstsein im Nachkriegs-Deutschland.

Ein WM-Ball mit (aufgedruckten) Unterschriften von Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger und Kollegen gehört zur Kinderecke, in der auch Spiele „rund um den Fußball“ und ein Mini-Tischkicker zu sehen sind.

100 Jahre VfL Rhede

Breiten Raum nimmt das 100-jährige Jubiläum des VfL Rhede ein, das im Jahr 2020 wegen der Coronapandemie verschoben werden musste. VfL-Größen finden sich auf vielen Mannschaftsfotos wieder – inklusive Karikaturen des ehemaligen Bocholter Künstlers Kurt Cerny, die die damalige Siegesserie des VfL mit Werner Bußkamp karikierte: „Wer hält den Rheder Omnibus auf?“, fragt Cerny und hat den Rheder Spieler übergroß ins Busfenster gestellt. Wer möchte, kann das abgedruckte VfL-Vereinslied anstimmen. 

Ein Trikot von Bayern Münchens Ex-Spieler Sebastian Schweinsteiger bereichert eine der drei Vitrinen mit allerhand Altem, mit einem „Fußballsportbilder-Sammelalbum der 1. Liga West 1950/51“, mit Schalke-Trikot sowie Postkartenfoto und (hintendrauf) Originalunterschriften der damaligen Meistermannschaft; lang, lang ist’s her.
Und selbst ein gelbgefärbtes (hartgekochtes) Ei in einem Eierbecher mit Borussia Dortmunds Vereinslogo samt BVB-Hausschlappen ist ausgestellt.

Das Runde ist im Eckigen: Volltreffer!

 

Öffnungszeiten im Spielzeugmuseum Max und Moritz, Rhede: dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr. Eintritt: Erwachsene vier Euro, Kinder ein Euro. Sonderzeiten und Führungen können bei Museumsleiterin Eva Gutersohn telefonisch unter 02872/4785 erfragt werden. Adresse: Auf der Kirchwiese 1, Rhede im Westmünsterland. Sonderführungen sind auch zu anderen Terminen auf Anfrage möglich. Die Sonderausstellung dauert bis Mitte November 2024.

 

 

 

Rubrik
Dauerausstellungen

Veranstaltungsort
Spielzeugmuseum Max und Moritz
Auf der Kirchwiese 1
46414 Rhede
Veranstalter
Spielzeugmuseum Max und Moritz
Auf der Kirchwiese 1
46414 Rhede
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